Strategische Neuausrichtung von REZEN

Anpassung durch Variation

Vor fünf Jahren sind wir angetreten, den Markt der Immobilienbewertung zu revolutionieren. Die ursprüngliche Idee war es, Sachverständigen der Immobilienbewertung ein mächtiges Werkzeug bereit zu stellen, das einen Sprung in der Effizienz ermöglicht. Bestückt mit einem überbordenden Maß an Zuversicht haben wir den Aufwand und die Kosten natürlich massiv unterschätzt.

Trotzdem: mit einer sehr kleinen Mannschaft und aus eigenen Mitteln haben wir ein sehr gutes Werkzeug geschaffen. Eines das fachlich hält. In den kommenden Wochen stellen wir REZEN aus fachlicher Sicht fertig.

Das Beta-Modul „BelWertV“ wird optimiert, das DCF-Verfahren kommt – und wir haben auch ein schönes Modul „Residualwertverfahren“ vorbereitet, welches wir noch freischalten möchten. Danach wird sich die Entwicklung ausschließlich um KI und API-Schnittstellen drehen.

 

Was wir im Laufe der Entwicklung erkannt haben sind drei wesentliche Punkte:

 

Erkenntnis 1: Der Markt der Immobiliensachverständigen ist in der Breite eher verschlossen gegenüber Neuerungen.

Der Markt der Immobiliensachverständigen zeigt sich Innovationen gegenüber tendenziell verschlossen. Intensive Gespräche haben uns zu der Erkenntnis geführt, dass die fachliche Qualität von REZEN untergeordnet ist.

Von unseren Nutzern erhalten Anerkennung und fünf volle Sterne auf Google. Mit REZEN erstellte Gutachten halten bei der Zertifizierung und wurden sogar von der IHK im Rahmen öffentlicher Bestellungen anerkannt.

Doch wir sehen uns auch substanzloser Kritik von Dozenten namhafter Akademien ausgesetzt, die unsere Lösung offenbar ohne vorherige Prüfung ablehnen. Auch auf LinkedIn erfahren wir von Sachverständigen vereinzelt Anfeindungen nach dem Muster „Hat schon 30 Jahre lang nicht funktioniert.“

Wir entgegnen entschieden: „Es funktioniert.“ REZEN ermöglicht die Erstellung fachlich einwandfreier und druckreifer Gutachten gemäß ImmoWertV, ImmoWertA und BelWertV – bei enorm gesteigerter Produktivität und gleichbleibend hoher fachlicher Qualität. Bei allen Freiräumen gemäß §7 und § 9 ImmoWert.

 

Erkenntnis 2: Auftraggeber müssen unsere primäre Zielgruppe sein

Diese Entwicklung war in Ihrer Radikalität ungeplant. Doch der deutsche Markt für Immobilienbewertungen birgt enormes Potential. Jährlich fließen hohe Summen in oft mangelhafte Gutachten, wie Stichproben aus Zwangsversteigerungsportalen zeigten. Gerichtsfeste Gutachten sind für Verbraucher kostspielig und zeitaufwendig.

Daher sehen wir als Hersteller fortschrittlicher Bewertungssoftware eine große Chance, über unser kommendes Auftragsportal Endkunden direkt zu gewinnen.

 

Erkenntnis 3: Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz.

Wir waren von der enormen Dynamik überrascht. Hierzu ein kleines Beispiel: Im April 2024 konnten wir parallel nur eine Abfrage mit maximal 16 Bildern von der KI verarbeiten lassen. Ergebnis: durchwachsen.

Heute können wir parallel 250 Abfragen mit jeweils bis zu 1.600 Bildern und Dokumenten versenden. Ergebnis: höchst spannend. Das REZEN System mit seinen rund 400 Tabellen und 13.000 Datenfeldern ist für den Einsatz von KI gebaut. Wir sind unabhängig von den KI-Modellen und können sie flexibel einsetzen und austauschen.

Wir werden nun zusammen mit KI-Experten die einzelnen KI-Modelle verbessern und auch erweitern um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Unser Ziel ist die KI-generierte Beleihungswertermittlung und die KI-generierte Immobilienbewertung nach ImmoWertV. Wir sind davon überzeugt, dass dies in Kürze technisch möglich ist. Ganz einfach per Drag-And-Drop. Das ist dann die wahre Revolution der Immobilienbewertung.

 

Strategische Neuausrichtung

Aus den Erkenntnissen der oben genannten drei Punkte haben wir uns entschieden unser Produkt noch intensiver und schneller neu zu positionieren. Noch im April 2025 werden wir REZEN fachlich fertigstellen. Das fachliche System bleibt dann mit dem Stand 2025.3 bestehen – inklusive der geplanten Datenschnittstellen mit mehren hundert Datenpunkten.

Dann werden wir die Software parallel zum bestehenden fachlichen System zu einem Verbraucherprodukt ausbauen. Unser Ziel ist es, den Endkunden die Möglichkeit zu geben, ihre Immobilien selbst zu bewerten und bei Bedarf ein Sachverständigengutachten direkt aus der Software heraus in Auftrag zu geben.

Diesen strategischen Schritt werden wir nicht selbst gehen, sondern möchten bzw. werden REZEN in ein Verbraucherportal überführen.

Diese Positionierung ist aus unserer Sicht durchaus sinnvoll, da sich hier Möglichkeiten ergeben, die weit über die fachliche Bewertung von Immobilien hinausreichen. Ich denke hier an Baufinanzierungen, Sanierungskonzepte u.v.m. – Ideen gibt es unzählige und wir werden herausfinden, welche Geschäftsmodelle am besten passen. Unser kommendes Auftragsportal für die Immobilienbewertung werden wir mit strategischen Partnern aus unserem bestehenden Nutzerpool bestreiten.

 

Was ändert sich am bestehenden Lizenzmodell zur Software?

Derzeit ändert sich an bestehenden Lizenzen nichts, und wir gehen davon aus, dass sich auch an den Lizenzgebühren nichts ändern wird. Die ersten Gespräche gehen in diese Richtung. REZEN wird für Sachverständige natürlich weiterhin offen bleiben und wir freuen uns über jeden neuen Nutzer.

Wir verändern lediglich die Ansprache und werden zukünftig unseren Fokus darauf legen, Auftraggeber für das Portal zu generieren und das Auftragsportal mit Bewertungsaufträgen zu füllen.

Davon profitieren unsere Nutzer und wir stellen damit sicher, dass REZEN zukunftsfähig bleibt. Alle Sachverständige, die unsere Software noch aus den Anfangszeiten kennen, laden wir ein sie nochmals 30 Tage kostenfrei zu testen.

 

Harald Huber

CEO

REZEN Software GmbH